Scheint als habe Anna Riecker schon in jungen Jahren ganz genaue Vorstellungen davon gehabt, was sie will .  Dieses fröhliche Motiv entdeckte Erich Schneider als er – nachdem Anna Riecker verstorben war – ihr Wohnhaus für eine Fotodokumentation in Augenschein nahm. Praktisch eingerichtet, ohne große Ansprüche, mit dem, was man zum Leben benötigt aber nicht mehr. Kleidung für alle Anlässe in überschaubarer Anzahl, mehr Arbeitsutensilien als Schmückendes, Werkzeug, Kunsthandwerk, Erinnerungsfotos, kleine Szenen auf Anrichten zum Gedenken, Martin Luther, eine Scheune mit Holzhackblock und landwirtschaftlichem Gerät. Sanitär, Küche und Vorratskammer wie aus einer längst vergangenen Zeit. Luxus – ein Fremdwort. 

Begriffe wie Sparsamkeit, Tüchtigkeit kommen einem in den Sinn. Bleiben davon wird ihr großzügiges Erbe, das Anna Riecker im Laufe des Lebens angespart und großzügiger Weise einen Teil davon der Gemeinde Kirchheim am Neckar überschrieben hat. Verbunden mit einer Bitte: das Geld zu Sozialen Zwecken einzusetzen.

Damit lange Zeit noch Menschen in die Annehmlichkeit der von Anna Riecker vererbten Geldsumme kommen, entschied der Gemeinderat einen Teil des Erbes als Grundstock zur Finanzierung eines Gemeinschaftshauses zu verwenden. Ein Haus, in dem Wohnen, Heilen und Leben einen Dreiklang bilden: das Anna Riecker Haus in der Schillerstraße 31 in Kirchheim am Neckar. Der Bau startete  während der Covid-Pandemie, Fertigstellung und Bezug der Arztpraxen war in 2023, der Bezug der Pflege-WG findet  im Sommer 2024 statt.
 
Wir freuen und sehr über das Anna Riecker Haus und danken von Herzen Anna Riecker für die nachhaltige Zuwendung. Ihr Name steht für Gemeinschaftssinn und bleibt als Name des Hauses weiterhin öffentlich wahrnehmbar und beispielgebend in unserer Geschichte erhalten.